Am Samstag hat sich
Chris de Burgh in Oberhausen angekündigt und ich habe ein wenig mit
mir gehadert, dort hinzugehen. Dann dachte ich mir, zwei von deinen
Schreibmusen hast du schon live gesehen, dann schau dir auch noch den
dritten im Bunde an.
Also bin ich dann
Samstag ungefähr 1 ½ Stunden vor Konzertbeginn zur Arena und hegte
die Hoffnung auf einen „Ali“ zu treffen, der mir noch günstig
eine Karte verkaufen würde. Dort angekommen, hatten sich alle „Alis“
in Luft aufgelöst und ich dachte schon, für mich gäbe es an diesem
Tag kein Konzert, doch dann erspähten meine Augen eine schüchterne
Gestalt, die noch schüchterner eine Karte, ich will mal mit viel
gutem Willen demonstrativ sagen, hochhielt. Schnell lenkte ich die
Aufmerksam auf mich und schon verhandelten wir um den Preis. Der
nette Herr kam mir um 30 Euro entgegen, während seine Freundin fast
schon mitleidig nachfragte, ob es mir was ausmachen würde, bei ihnen
zu sitzen. Natürlich nicht^^
In der Arena erschlugen
mich erst mal die Getränkepreise und so bestellte ich mir seit
langem, den teuersten Kaffee. Zu Gute kam, dass ich für den Preis
sogar noch einen Schuss Baileys bekommen hätte, wenn ich gewollt
hätte, wollte aber nicht^^
Nachdem ich das heiße
Gesöff mit Genuss vernichtet hatte, bin ich in die Halle und war mal
wieder total begeistert über die Sitze. Es waren Gute im Innenraum.
Irgendwie sitze ich immer da unten, ziemlich bis ganz nah an der
Bühne, wenn ich vor Konzertbeginn ohne Karte erscheine xDDD
Der eine nennt es
Glück, ich nenne es mittlerweile Segen xDDD
Das Vorprogramm wurde
von Chris de Burghs Gitarristen gestaltet. Der Mann stand ca. 20
Minuten NUR mit seiner Gitarre da und hat für eine anständige
Unterhaltung gesorgt. Meine Sitznachbarn (Kartenverkäufer)
entpuppten sich als angenehme Zeitgenossen, die den gleichen
Musikgeschmack teilten, was sehr angenehm war.
Nachdem dann „Neil
Taylor“ die Bühne geräumt hatte ging es auch schon los.
Das Licht ging aus,
der Meister samt seine Band betrat die Bühne. Die ersten Akkorde
erklangen, Licht glimmte auf und alles was ich mich fragen konnte
war: Ist der wirklich so klein? Nahm, wenige Minuten zuvor, Neil
Taylor noch die Bühne gewaltig ein, wirkte Chris de Burgh im ersten
Augenblick einfach nur verloren, DOCH das änderte sich, als er
seinen Mund aufmachte und die erste Töne sang. Das war der Moment wo
es mich umgehauen hat. Ich mag ja seine Stimme und hab auf Konzerten
immer eine Angst im Hinterkopf, dass der Künstler nur eine schöne
Studiostimme hat, doch meine Angst war unbegründet. Ganz im
Gegenteil.
Die Songauswahl war
super. Neben Liedern seines aktuellen Albums spielte er viele seine
Klassiker. Zu meiner Freude spielte er fast alle meine absoluten
Lieblingslieder. Schon beim vierten Lied saß niemand mehr auf seinen
Sitzen, was mich überraschte, denn neben seinen gefühlvollen
Liebesliedern, versteht der Mann es, samt Band, die Halle zu rocken.
Schon bald fand ich mich auf einem Rockkonzert wieder und tanzte mit
meinen Sitznachbarn.
So bunt wie das
Publikum, so bunt war auch das Programm. Gerade noch auf den Füßen,
am Rocken und Tanzen und im nächsten Moment heult man sich die Augen
aus dem Leib xDDD
Was mir auch sehr gut
gefiel, war seine Art. Er machte Witze, berichtete über seine Songs
und in all der Begeisterung nahm man den Unterton eines
Weltverbessers wahr. Ein Mensch, der zum Frieden aufruft und der
nicht nur die Wunderwerke der Menschheit beleuchtet, sondern auch all
ihre Grausamkeit und nach dem Sinn von solche Grausamkeit fragt. Als
er dann auch noch „Borderline“, eingehüllt in sanften Licht und
mit so viel Gefühl und Inbrunst sang, spürte jeder in der Halle die
Sinnlosigkeit und Grausamkeit des Krieges. Nach dem Lied gab es
ständig Ovation und Applaus, als wäre es bereits der
Schlussapplaus. Alleine die Erinnerung jagt mir eine Gänsehaut über
den Rücken. Der kleine Kerl mit der großen Stimme war sichtlich
gerührt und wusste einen Moment gar nicht was er sagen sollte, als
der Applaus nicht verebbte und das erst bei Lied 7 oder so xDDD
Der alte Showhase ließ
es sich auch nicht nehmen, einfach mal durch die gesamte Halle zu
laufen, dabei „Lady in Red“ zu singen und uns allen lächelnd
zuzuwinken und sich fotografieren zu lassen. Und jetzt muss ich echt
mal eine Lanze für all die Teenies brechen, die förmlich
durchdrehen, wenn sie ihren Star sehen. Lasst euch nicht
unterkriegen, auch ältere Damen machen das. Diese besagte ältere
Dame hat sich Chris de Burgh an den Hals geworfen und sich
festgekrallt bis die Security sie ein wenig unsanft von ihm löste.
Hut ab, der Mann hat weitergesungen, als wenn nichts gewesen wäre.
Eine kleine
Überraschung gab es auch und zwar vorab ein Song aus seinem
kommenden Album (ich bin jetzt schon begeistert) und Songs von den
Beatles und anderen Musiklegenden. Das war so toll. Das war es auch,
was ich die ganze Zeit von mir gegeben haben „ IST DAS TOLL HIER!“
Gleich neben „MAN, IST DER PUTZIG“ und das war er auch bzw. ist
er ja. Man möchte ihn in die Handtasche packen und mit nach Hause
nehmen.
Mr. De Burgh musste
zweimal zurück auf die Bühne, weil die Halle so einen Krach
veranstaltet hatte und als er zum Schluss nochmal alle „Träumer“
aufforderte ihren Herzen zu folgen und „go where your heart
believes“ anstimmte, lagen meine Sitznachbarn Schrägstrich
Kartenverkäufer und ich uns in den Armen und schmachteten den
kleinen Mann mit der großen Stimme an.
Man merkt ich war und
bin noch immer begeistert und bin sehr froh, dort hingegangen zu
sein. Live wird einem bei Chris de Burgh einiges geboten und man wird
mehr al Überrascht was aus dem Mann für eine Stimme rauskommt.
Fazit: Es war TOLL
!!!^^
Liebe Grüße
Di =)